"(Auto)ritärer Charakter" - Oder; wie kompensiere ich meine intellektuelle Impotenz?

"Einzig und allein zählen Fahrfreude und natürlich auch Machtgefühle, die ein so potentes (?!) Auto vermittelt" (Porsche) - "Ich bevorzuge ebenso Autos mit Charakter; deswegen stehe ich so auf den C300 von Chrysler oder den neuen Civic" (Thomas Gigold) - "Bentley Brooklands: Edel-Brite versprüht Charme in Genf" (Yahoo) ...

Habe ich das richtig verstanden, werden Maschinen menschliche Eigenschaften zugesprochen?! Unterhalten Männer libidnöse Beziehungen zu ihren Autos?

Richtig! Die Frage ist nur: warum?

Bei meiner Recherche zum Thema "Identitätsprobleme - Frauen vs. Männer", zu dem ich zu gegebener Zeit mehr schreiben will, bin ich auf eine sehr interessante Abhandlung mit dem Titel "(Auto)ritärer Charakter" gestossen und somit zu einer Erkenntnis, der ich mich zu 100% anschliessen kann; der libidoösen Beziehung von Männern zu ihrem Fetisch "Auto"!

Stefan Müller geht in seiner Abhandlung auf den Fetischbegriff "Auto" ein er konstatiert in diesem Zusammenhang eine "gescheiterte Entwicklungen in der Kindheit" und der damit verbundenen Ich-Schwäche. Weitere wichtige Begriffe für Müller sind in diesem Zusammenhang: "Rassismus, Sexismus, Wohlstandschauvinismus"

Auszug:

"Der Straßenverkehr erscheint als idealer Raum, indem der typische autoritäre Mechanismus sich ständig wiederholt. Die eigenen Fahrkünste, das eigene Auto, gegebenenfalls noch die fahrenden Vorbilder aus der Verwandtschaft oder den Medien werden überhöht und idealisiert dargestellt und jeder Kritik entzogen. Insgeheim weiß der Fahrer natürlich, dass er nie so gut fahren wird wie der Vater oder Rennfahrer; dies lässt die Gesellschaft ihn ständig spüren: Regeln, Vorschriften, Unfälle, Überwachung sind dafür da, ihm sein eigenes Unvermögen aufzuzeigen. Dieser Neid und Hass auf die Autoritäten wird projiziert: Fehlverhalten, etwa in Bezug auf die Straßenverkehrsordnung (an die der Autoritäre sich selbst auch nicht hält) oder gar der Luxus des langsam Fahrens ("was für eine Zeitverschwendung") wird nur bei anderen, in der Regel schwächeren VerkehrsteilnehmerInnen verortet."

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