Michl im Glück, oder: Gibt es Ausbeutungsuntergrenzen?

Unter der Überschrift "Kate-Moss-Kollektion im Zwielicht: Ausbeutung von Arbeitern?" erschien heute (13. August 2007) bei web.de unter der Rubrik "Livestile" (???) ein Artikel in dem die Frage (!!!) aufgeworfen wurde, ob Kate Moss Arbeiter in Indien ausbeutet, wenn diese umgerechnet 6 Euro am Tag erhalten, was einem Stundenlohn von 32 Cent entspräche, da die Arbeiter/innen täglich bis zu 12 Std. und an sechs Tagen in der Woche arbeiten (Anm.: bei mir kommt da was anderes raus [6/12 = 0,5], aber egal, da auch relativ wenig genug). Das zeigt aber auch zweierlei auf, nämlich dass Ausbeutung 1. anscheinend relativ ist und 2. in der Ausbeutung das Glück liegt ... Ja!

Ist doch der glückliche Ausgebeutete hierzulande in der vorteilhaften Situation, von deutschen Kapitalisten ausgebeutet zu werden, während der arme Inder das Abschöpfungeobjekt britischer Turbokapitalisten ist; somit ist Ausbeutung 1. relativ und 2. der deutsche Arbeiter im Glück (BRD), natürlich nur solange keine ausländische Heuschrecke kommt ... Aber!

Die Medien, oder besser, Erfüllungsgehilfen innerhalb dieses neoliberalen Systems, sorgen für die Quasi-Massenbefriedigung des Ameisenstaates, indem die Metabotschaft dieser "Information" lautet: "Dir gehts nämlich saugut!" - dass das relativ ist, wird geflissentlich verschwiegen, denn in Indien hat ein Euro eine ganz andere Kaufkraft und 6 Euro sind dort wahrscheinlich relativ viel und ein Arbeiter mit einem Monatslohn unter HartzIV-Niveau lebt in Deutschland wahrscheinlich wesentlich schlechter ... Genau!

Und um den Teamgeist unter den Angestellten zu fördern, werden sie dann zum Saufen aninimiert. Schönen Tach noch!

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