E R K U N D U N G E N

"Was soll ich noch? Den Abstand, der mich von Leben trennt, beschreiben?"

Ganz unpathetisch gibt Stadler die Volksliteratur preis oder zumindest das was von ihr übriggeblieben ist; und wer jetzt in Versuchung gerät an den in Romanform gegossenen röhrenden Hirsch zu denken, der sei gewarnt und das ist ein Versprechen. Arnold Stadler hat dem Heimatroman den Todesstoss gegeben um ihn neu zu erfinden.

Voller Melancholie und zum Glück ganz und gar nicht frei von Ironie berichtet der Protagonist von einer Kindheit die geprägt ist von Verlust und Dorfsanierungen in einer Region, in der die Sprache irgendwie wie "Chinesisch" klingt. Da fliegen Maikäfer durch die "nutzlose Existenz" eines Heranwachsenden, in einem Café, in dem Heidegger saß. "Was soll ich noch? Den Abstand, der mich von Leben trennt, beschreiben?" Fünf Sterne!.



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