"Chancengleichheit"

Chancengleichheit gibt es nicht

Wenn der Fußballtrainer sinngemäß sagt "Wie haben zwar die Räume dicht gemacht, aber im Abschluss die Schangsen nicht genutzt" biegen sich mir regelmäßig die Zehennägel nach oben; zum Glück sehe ich seltenst, wenn nicht sogar nie, diese Sportart, aber man kann sich ihrer eben nicht verwehren ... und so hört man weiterhin den Fußballer "Schangsen" sagen. Wenn aber der Uwe über Chancengleichheit, resp. das Fehlen dieser spricht, dann hat er Recht, denn: "alle Menschen sind gleich ... manche sind gleicher".

Natürlich könnte man jetzt - neulich erst hatte ichs mit meinem Vater darüber - bis in die Urzeit des Menschen zurückgehen und sich vergegenwertigen, dass irgendwann mal einer mit einer Keule auf einem Acker gestanden haben muss und gedacht haben, dass das jetzt sein Acker wär und zwar genau so lange, bis einer kam, der eine größere Keule hat; und wenn wir und dieses Bild mal vor unserem geistigen Auge betrachten, dann ist das auch gut auf die gesammtgesellschaftliche Situation heute zu übertragen, nach dem Motto: der Stärkere siegt.

Die multimedialen Erfüllungsgehilfen einer Ober,- Super- und Metaschicht - die Verdummungsmaschinerie tut ihr Übriges - beten immerwährend die Mär von der Chancengleichheit herab, gleich einem Perpetuum infobile, einer Moebius'schen Schleife und lässt mich verwundert erkennen, dass niemand, ausser einer Handvoll Quer-Köpfe, gerne auch als "Ulanten" denunziert, in der Lage ist diese Lügen (2.Mose 20,16) als Lügen zu demaskieren, denn es gibt sie nicht, die Chancengleichheit.

Chancengleichheit bedeutet: jeder Mensch hat die selben Rechte und unterliegt den selben Pflichten - radikal betrachtet entbehren die "Pflichten" bereits der Menschenwürde (siehe weiter unten) - wenn also, ganz vereinfacht gesagt, jemand das Recht hat, als Unternehmer den Mehrwert eines Arbeiters abzuschöpfen, so hat eben genau der Arbeiter das Recht den Mehrwert des Unternehmers abzuschöpfen; nun erschliesst sich das (Vor)Recht auf Ausbeuten allerdings bereits aus der sozialen Herkunft des Unternehmers und die Pflicht auf Ausgebeutetwerden anscheinend aus der sozialen Herkunft des Arbeiters, denn letzterer hat nicht die Möglichkeit sein Kind auf eine Schule zu schicken, die das (angebliche) Potential des Kindes fördert, im Gegenteil, überfüllte Klassen mit überforderten Lehrern; der Unternehmer hingegen schickt sein Kind eben auf ein Internat, oder eine Privatschule und wenn es dort dem Unterrichtsstoff nicht folgen kann, wird die Schulleitung zur Verantwortung gezogen - Chancengleichheit? Natürlich nicht, es liegt ja auch nicht im Interesse des Kapitals dass Unternehmen so besteuert werden, dass ein Bildungssystem geschaffen wird, das Chancengleichheit - ich komme gleich noch zu einem wesentlichen Punkt - gewährt wird, denn die soziale Identität, die soziale Identität der Reichen und Mächtigen stünde auf dem Spiel.


Chancengleichheit darf es nicht geben!

Chancengleichheit heisst - wie oben bereits erwähnt - das jeder Mensch die selben Rechte hat und den selben Pflichten unterliegt. Aber wie entstehen diese Rechte, wodurch werden diese Pflichten legitimiert? Die Rechte entstehen bereits mit dem unumstößlichen Faktum der Geburt, aber wie jedoch sollten aus demselben Grund Pflichten entstehen können? Eben gar nicht, denn die Geburt als irreversible Tatsache steht im krassesten Gegensatz zu jedweder Auferlegung von Pflichten, oder hat jemals jemand nachgefragt - und zwar vor der Geburt - ob man diese (fremd)auferlegten Pflichten bereit ist zu erfüllen? Andernfall s entspricht genau das nämlich einem einseitig geschlossenen Vertrag, den der, in diesem Falle völlig unbeteiligte Vertragspartner zu erfüllen hat; und zwar nur der! Das lässt nämlich ausser Acht, dass er eine, aufgrund einer eventuellen pysischen Leistungsschwäche ni cht leisten kann und der andere aufgrund mangelnder Einsicht nicht leisten will, was unter vorangegangenen Gründen selbstverständlich ebenso legitim ist.


Un/Gleichheit muss es geben!

Was Gleichheit jedoch an Schäden anrichten kann, hat jüngste Historie bewiesen, deshalb muss die Formel nämlich lauten: Ungleichheit muss möglich sein, aber unter gleichen Bedingungen!

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