Moonwalker

Nicht dass es mich betroffen gemacht hätte als ich heute morgen den Rechner hochfahren ließ, mich in die Netzwelt einloggte um als erstes zu erfahren, dass Michael Jackson eine Stunde lang erfolglos "reanimiert wurde" — erfolglos!

Was wäre das auch für ein Bild gewesen, der "King of Pop" sabbernd im Rollstuhl, der Zivi reicht ihm die Schnabeltasse?

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Nachgetragen: Die weitaus größere künstlerische Leistung Michael Jackson betreffend, ist Jackson selbst und zwar die seines Chirurgen.

Leihpilger

Immer wenn ein Ereignis stattfindet, bei dem Menschen zu Schaden oder gar zu Tode kommen, ist meist von einem "Unglück" die Rede, als jüngste Beispiele wären zu nennen, der U-Bahn-Unfall in Washington, oder der Air-France-Flug 447. Dabei setzt Unglück eben auch das Positiv, also Glück voraus, was bedeuten würde, das schiere Leben wäre Glück, weil es ja genau genommen ein Überleben wäre. Im eigentlichen Sinne wäre ein Entleben, oder auch ein Verleben ebenso glücklich, oder unglücklich, wie das (Er)Leben selbst – es ist einfach nur, oder es ist nicht. Dass wir etwas als ein Unglück betrachten hängt wohl damit zusammen, dass wir entweder das Glück zu sehen nicht in der Lage sind, oder dass es das Glück an sich gar nicht gibt, wir nur das Unglück kennen, kennen wollen.

Die Sucht nach dem Glück lässt den Menschen Wirklichkeit beharrlich supprimieren, benötigt er dann wiederum doch wieder das Quantum Leid, um sich seines eigenen Befindens gewiss zu werden; jeder scheint mitzuleiden, wenn zwei Bibelschülerinnen im Jemen ermordet werden, blendet jedoch hartnäckig aus, dass allein jede Stunde an die 1500 Menschen Hungers sterben, darunter ca. 500 Kinder – eventuell weil sie sich zu Komplizen eines Systems gemacht haben, das Menschen verhungern lässt, damit einige wenige in Wohlstand leben können? Nun, diese Menschen verhungern im Stillen und weils eben weniger laut ist nehmen es die meisten wohl auch nicht wahr.

Erst neulich erfuhr ich von Menschen, die von Berufs wegen pilgern, sogenannte Leihpilger; Menschen, die eben von Menschen dafür bezahlt werden, die nicht selbst pilgern wollen, sondern pilgern lassen um Absolution zu erlangen – was mir dazu jetzt noch einfällt? Nichts, absolut nichts!

"Der leuchtet im Dunkeln"

"Der leuchtet im Dunkeln" – so, oder so ähnlich lautet das Klischee einer landläufigen Vorstellung, sollte jemand radioaktiv verstrahlt worden sein.

"Die US-Aufsichtsbehörde Nuclear Regulatory Commission (NRC) ist in einer Untersuchung zu dem Ergebnis gelangt, dass den US-Energiekonzernen das Geld fehlt, um alte Atomkraftwerke zu entsorgen. Betroffen sind insgesamt 26 Reaktoren an 18 Standorten. Das ist jede vierte Anlage des Landes." (Quelle: Telepolis)

Liebe Atomkraftwerksbetreiber hierzulande und anderswo, schonmal was vom Warmen Abriss gehört? Die in Tschornobyl haben '86 vorgemacht wie das geht.

Bitte bitte, keine Ursache ...

Krisenintervention

Eine halbe Stunde DLF reicht bereits aus, um die AK-47 Amoklauffertig zu machen, zumindest in der Vorstellung.

"Wirtschaftskrise", "Krise im Iran", "Energiekrise", "die Linke in der Krise" — wenn ich heute noch einmal das Wort "Krise" höre, bekomm ich 'ne Krise!

Der Damm ist gebrochen!

Nachdem der Bundestag beschlossen hat, das BKA damit zu beauftragen, "Kinderporno"-Seiten im Internet zu sperren, sollen nun auch Sperren von "Killerspiel"-Seiten angedacht werden ...

... der Damm ist gebrochen!

Bibelschülerinnen aus Gifhorn

Christliche Institutionen missionieren seit hunderten von Jahren unter dem Deckmantel der Humanität die sog. dritte Welt; was dabei heraus gekommen ist, ist allenthalben bekannt, die Millionen Opfer der Kirche sprechen da eine eindeutige Sprache.

Bisweilen soll nun wiederum vorkommen, dass der Missionar selbst zum Opfer wird...

"Brumm brumm"

Ich habe heute während des LKW-Fahrens ein wenig im Radio herumgezappt und musste dreimal, wenn auch nur kurz, so doch quälend, die Musik (dazu gleich mehr) von .. wie heisst noch der Hässlon von Genesis, der mit dem Schlagzeug? ... richtig: Phil Collins hören; und was soll ich sagen? Es war grauenhaft! Zu einem bleiernen Schnarchrhythmus simplifizierte Schlagermelodien, die selbst Lieschen Müller versteht, dazu die krächzend-blecherne Stimme (nennt man das) dieses Sänger (nennt man den) mit dem Charisma einer Vogelscheuche, nein, zwei Vogelscheuchen; wer hört sowas? – und vor allem; wo bekomme ich mein Schmerzensgeld?

Da fuhr ich also auf der Autobahn 8 von Neunkirchen/Saar zurück nach Karlsruhe, mit 89, dem LKW einer mittelständischen Spedition – "Wir fahren (kursiv) Ihr (kursiv ende) Gut" – natürlich mit dem nötigen Sicherheitsabstand von ca. 50 Metern, hinterher, im CD-Player lief wieder Musik und damit meine ich richtige, echte Musik: Beethoven, Klavierkonzert Nr. 3, Solist Andras Schiff mit der Staatskapelle Dresden unter Bernard Haitink – herrlich! Obwohl der Dirigent nicht zu meinen Favoriten gehört, das nur nebenbei, aber der Pianist ... erste Kategorie.

Nach einer Weile überholte mich ein Porsche 911 mit geschätzen 200 und, dicht hinter diesem, vielleicht mit zwei, drei Metern Abstand, eine Ducati Monster, resp. eine Mensch auf einer Ducati Monster. "Klar" dachte ich bei mir – die meisten werden denken, der Typ ist wahnsinnig, bei der Geschwindigkeit einen solchen Abstand einzuhalten – jedoch "dessen gefahrene Geschwindigkeit beträgt relativ der gefahrenen Geschwindigkeit des Porsche = 0" und genau so verhält es sich, denn in Relation zu dem Porsche, bewegt sich der Motorradfahrer gar nicht, "was bedeutet" dachte ich weiter "dass bei negativer Beschleunigung des PKW" – und dazu müsste dieser nichtmal gebremst werden, denn der bewegt sich nämlich relativ zur Umgebung – "allein das Verlangsamen des Tempos durch das Reduzieren der Kraftstoffzufuhr würde die Geschwindigkeit dermaßen reduzieren, ausreichend genug, den Biker vom Leben zum Tode zu befördern.

Was einem so für Gedanken kommen, wenn man mit 89 dem LKW einer mittelständischen Spedition – "Wir fahren (kursiv) Ihr (kursiv ende) Gut" hinterher fährt ...

Monotonie

Langeweile kommt vom leeren Kopf.

Ivan Skenderoff


Als Ivan Skenderoff am 1. März 1982 gestorben war, vermachte er seinen Nachlaß denjenigen Menschen, die zufällig auf der Beerdigung waren und sich dabei in die Kondolenzliste eingetragen hatten.

"Die Freiheit, der freie Geist und die Wissenschaft ..."

"Die Freiheit, der freie Geist und die Wissenschaft werden sie in solche Wirrnisse führen, der freie Geist und die Wissenschaft, Freiheit, Wissenschaft, Wirrnis, sich selbst vernichten, gegenseitig ausrotten, das Geheimnis, die große Hure." [Dostojevski] in Bernd Alois Zimmermanns "Ich wandte mich und sah an alles Unrecht, das geschah unter der Sonne"

Im Anfang war ...

En archē ēn ho logos.